Unschuld vom Lande

Kunstmuseum Ahlen

Unschuld vom Lande

Iris Stephan interessiert sich für die emotionale bzw. gesellschaftliche Aussage expressionistischer Bilder. Der kleine Holzschnitt „Beim Schweineschlachten“ von Max Unold, in dem sich der Künstler im Jahr 1917 wie viele Zeitgenossen mit dem qualvollen Schicksal des Tieres identifiziert, ist ihre Inspirationsquelle für den Raum Unschuld vom Lande. Die Künstlerin vollzieht hier einen radikalen Perspektivwechsel. In den großen Eingangsraum des Museums stellt sie ausgestopfte Wildschweine. In einem atypischen Freilauf macht sie die Tiere so zu Betrachtern ihrer Bilder.  Die Gemälde hängen auf Augenhöhe der Tiere und sind artgerecht, denn hier wurde nicht nur mit Farben sondern auch mit Wildschweinsuhle gemalt. Zum Teil auch weniger amüsante Objektarbeiten, verweisen auf Viehtransporte und beengte Tierhaltung  und stellen den würdigen Umgang zwischen Mensch und Schwein, das ihm genetisch so nahe kommt, kritisch in Frage. (Dagmar Schmidt, Kunstmuseum Ahlen)

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